Photovoltaik-Anlage Firma Ladenburger
Eine Klasse für sich!
Seit Anfang Mai 2023 installiert die e.systeme21 auf den Hallendächern der Firma Ladenburger in Bopfingen ein PV-Großkraftwerk mit einer Gesamtleistung von 4,7 MWp.
Auf drei großen Dächern mit Trapezblecheindeckung und einem großen Flachdach wird sich die gesamte Installation erstrecken. Mit einer Anzahl von 11.191 Modulen und einer Gesamtfläche von über 22.500 m² entsteht damit einer der größten PV-Dachanlagen, deren Solarstrom bevorzugt in einem Unternehmen genutzt wird. Auf der Basis des jährlichen und täglichen Strombedarfs haben die Experten von e.systeme21 eine Anlagenkonzeption entwickelt, die ideal zum Unternehmen passt.
Die Anzahl der Hochleistungswechselrichter ist im Vergleich zur Gesamtzahl der Solarmodule so festgelegt worden, dass schon bei sehr schwachem Tageslicht, Solarstrom produziert wird. Selbst wenn im Sommer die Sonne hoch am Himmel steht, wird nur soviel Solarstrom produziert, wie er auch im Unternehmen maximal benötigt wird. Die PV-Anlage folgt damit dem Strombedarf wie er tagsüber im Unternehmen benötigt wird. Damit erreicht diese PV-Anlage den größten Nutzeffekt, sowohl energetisch als auch kaufmännisch. Diese Anforderung ist für sich allen ist schon anspruchsvoll. Doch vor der ersten Inbetriebnahme, hat der zuständige Netzbetreiber, Netze-BW (ODR), trotz der hohen Produktionsleistung von 4,7 MWp nur eine Einspeiseleistung von 30 kW in sein Mittelspannungsnetz erlaubt, an dem die Fa. Ladenburger angeschlossen ist. Faktisch ist diese eine sog. Nulleinspeisung!
Die ODR erlaubt jedoch den Anschluss mit der vollen Einspeiseleistung nur dann, wenn nachgewiesen werden kann, dass in einem Zeitraum von 800 ms (800 Millisekunden = 0,8 Sekunden!) die Einspeiseleistung auf den erlaubten Wert von 30 kW abgeregelt sein sind wird. Die e.systeme21 wird dazu einen zertifizierten Prozess etablieren, der genau diese Abregelung sicher ermöglicht. Zusätzlich wird noch eine redundante Sicherheitsabschaltung vorgesehen, um bei einem möglichen Versagen der Abregelung, die Einspeisung zu stoppen.
Da diese Prozesse, in Verbindung mit einer Anlagenzertifizierung der Klasse A gemäß der Anwendungsregel VDE-AR-4110 nachzuweisen sind, hat die e.systeme21 sofort mit der Auftragserteilung ein akkreditiertes Unternehmen zur Durchführung beauftragt, mit sie schon bei vorherigen Projekten sehr vertrauensvoll und erfolgreich zusammengearbeitet hatte. Da die Gleichstromleitungen der PV-Anlagenteile zu zwei zentralen Sammelstellen geführt werden, sind zwischen den betreffenden Hallen, Stahltraversen installiert worden, als Träger von Kabelrinnen, für diese Leitungen. In diesen Kabelrinnen und in den Kabelkanälen auf den Traversen, werden die Leitungen nach Plus- und Minuspolung getrennt verlegt. So können Brandereignisse in Folge von möglichen Kurzschlüssen zwischen den Leitungen nahezu ausgeschlossen werden.
Die besonders langen Gleichstromleitungen bekommen einen Querschnitt von 10 mm² statt der üblichen 6 mm². Damit werden Verluste auf den Leitungen um 40% reduziert. Daher werden in diesem Projekt rund 120 km an Gleichstromleitungen mit einem Querschnitt von 10 mm² verlegt. Sämtliche Modulstränge haben eine Länge von 19 Modulen. Damit werden Verwechselungen von unterschiedlichen Stranglängen ausgeschlossen und die DIN-Messungen fördern abweichende Stranglängen sofort zu Tage.
Über diese reinen elektrotechnischen Anforderung hinaus, galt und gilt es auch umfangreiche Aspekte zur Sicherheit in Allgemeinen und als Holzverarbeitungsbetrieb im Besonderen einzuhalten. So sind Brandabschnitte unbedingt zu beachten. Daher die breiten Streifen zwischen den PV-Modulen und den Hallenabschnitten, wie sie auf der schon fertigstellten Teilanlagen auf der Halle A zu sehen sind. Auch dürfen die Teilanlagen bestimmte zusammenhängende Gesamtflächen nicht übersteigen, um den Gefahren einer möglichen Brandfortsetzung vorzubeugen.
Zusätzlich hat die esysteme21 einen eigenen SiGeKo (Sicherheits- und Gesundheitskoordinator) eingesetzt, der in Abstimmung mit der Sicherheitsfachkraft der Fa. Ladenburger die Arbeiten auf den Baustellen im Hinblick auf Gefahren für die Monteure und den Mitarbeitenden der Fa. Ladenburger stetig koordiniert, sodass Unfällen vorgebeugt und damit Personenschäden vermieden werden.
Auch auf die Sicherheit der Einsatzkräfte der Feuerwehren wurde Rücksicht genommen. So werden die Leitungen über den Traversen durch Feuerwehrschaltboxen geführt. Diese können entweder zentral von der Brandmeldezentrale, als auch dezentral an jeder betreffenden Traverse abgeschaltet werden. So können die Einsatzkräfte gefahrlos ihren Löscheinsatz durchführen. Sogar das gefahrlose Abreißen von Traversen, falls es für den Erfolg des Löscheinsatzes nötig wäre, ist damit möglich.
Projektdaten
PV-ANLAGE LADENBURGER – EIN MEGAPROJEKT:
- Zwei Bauleiter im Wechsel
- Ein SiGeKo
- Bis zu 18 Monteure gleichzeitig
- Hallenhöhen von 12 bis 16 m
MODULE
11.191 St. mit je 420 Wp = 311 Paletten
WECHSELRICHTER
27 St. mit je 125 kW
FEUERWEHRSCHALTER
39 St. für je 16 Stränge
SCHALTSCHRÄNKE
4 Stück
DC-LEITUNGEN
120 km – Querschnitt 10 mm²
24 km – Querschnitt 6 mm²
MODULSTRÄNGE
589 Stück
KABELKANÄLE
1,5 km
UNTERKONSTRUKTIONEN
auf 24.000 m²
BALLASTIERUNG
8.600 Pflastersteine 20 x 10 x 8 cm = 20 Paletten
ARBEITSSCHUTZ
Absturzsicherungen 400 m – rollierender Aufbau
AUFSTIEGSTÜRME
4 Stück
ROTORTELESKOPSTAPLER
25 t und 25 m Hubhöhe mit Seilwinde
HEBEBÜHNE
10 t und 18 m Arbeitshöhe
NACHHALTIGKEITSASPEKTE
Spart ca. 18% des jährlichen Strombedarfs aus dem Netz.
Vermeidet ca. 2.350 t CO2 jährlich (0,5 kg / kWh).