Häufig gestellte Fragen

Thema Photovoltaik

Welche Einspeisevergütung bekomme ich, wenn meine PV-Anlage zeitlich aus der EEG-Förderung gelaufen ist?

Wenn die Anlage kleiner als 100 kWp ist, muss nichts gemacht werden. Die feste und meist sehr hohe Einspeisevergütung wird jedoch NICHT mehr gezahlt! Der Netzbetreiber muss nur noch den Monatsmarktwert Solar vergüten. Dieser Marktwert (MW) ist variabel und richtet sich nach dem Strombedarf und dem Stromangebot in den Netzen. Seit Beginn 2021 hat sich der MW von 5,5ct auf 4,1ct und im Juli auf 7,2ct je kWh bewegt. Dieser Wert wird noch um eine Pauschale von 0,4ct pro kWh gemindert.

Wo finde ich die Marktwerte Solar?

Auf dem Internetportal „NETZTRANSPARENZ.DE“ können die bisherigen und aktuellen Marktwerte verschiedener Energieträger angesehen und heruntergeladen werden. Einfach diesem Link folgen: https://www.netztransparenz.de/Erneuerbare-Energien-Gesetz/Marktpraemie/Marktwerte

Welche anderen Möglichkeiten habe ich noch mit meiner ausgeförderten PV-Anlage?

Am sinnvollsten ist der Eigenverbrauch. So wird der PV-Strom im eigenen Haus genutzt und ersetzt teilweise den teuren Bezugsstrom. Dazu muss ein Zweirichtungszähler eingebaut werden und dem Netzbetreiber muss diese Nutzung gemeldet werden. Weil meist nicht der gesamte Strom verbraucht werden kann, z.B. weil bei Abwesenheit keine großen Elektrogeräte laufen, wird dieser sog. Überschuss ins Netz entlassen und bekommt den Marktwert vergütet.

Meine alte PV-Anlage speist nur auf einer Phase ein, hat es dann überhaupt einen Sinn, den Strom im Hause zu nutzen?

Ganz bestimmt ist es auch dann sinnvoll. Einfach prüfen oder prüfen lassen, auf welcher Phase tagsüber die meisten Elektrogeräte laufen und ob sich noch weitere Geräte auf diejenige Phase legen lassen, auf welcher die PV-Anlage einspeisen soll. Wenn große einphasige Verbraucher, wie z.B. Waschmaschine oder Trockner, stets am Tage auf dieser Phase genutzt werden, wird die Selbstnutzung noch verstärkt und der Bezug aus dem Netz verringert. Aber Achtung, nicht zu viele große Verbraucher gleichzeitig auf einer Phase laufen lassen, sonst kann ev. die Sicherung auslösen.

In meiner bestehenden PV-Anlage muss ein Modul getauscht werden, ein identisches Modul gibt es nicht mehr, was kann ich tun?

Es sollte nach dem Tausch max. dieselbe Gesamtleistung der PV-Anlage erreicht werden. Grundsätzlich können auch Module unterschiedlicher Hersteller zusammengeschaltet werden. Wichtig ist, das es dieselbe Technologie ist. Sind es z.B. polykristalline Module, bitte wieder polykristalline Module verwenden.

Die elektrischen Daten sollten möglichst gleich sein. Daher sollten die sog. MPP-Werte möglichst nahe bei den Werten der bestehenden Module sein. Nur so, wird sich das elektrische Verhalten des betreffenden Stranges meist nicht ändern. Bitte auch die Stecker genau ansehen. Hat sich schon etwas Korrosion gebildet, besser gleich neue Stecker an das bestehende Modul anbringen. Natürlich muss das neue Modul auch einigermaßen dieselben Abmessungen haben, oder an einer Stelle platziert werden, wo sich Abweichungen nicht sehr auswirken.

Ich habe den Eindruck, dass meine Module verschmutzt sind, wie kann ich feststellen ob das wirklich so ist?

Einfach mit einem weichen und gut feuchten Lappen oder Schwamm über die Glasfläche eines Modules einen Streifen von ca. 10-15 cm breit abreinigen. Bitte nur Leitungswasser verwenden. Ist ein deutlicher Unterschied zwischen dem gereinigten Glasteil und dem ungereinigten zu erkennen, sollten die Module gänzlich gereinigt werden.
Haben sich an den Rändern der Module Ablagerungen angesammelt, die schon Teile der Solarzellen bedecken, so ist die Verschmutzung schon so stark, dass sich die Stromproduktion der Module erheblich reduziert. Dann unbedingt reinigen.

Mit welchen Mitteln kann ich Module reinigen?

Wer ganz sicher gehen will, fragt am besten den Hersteller der Module. Grundsätzlich ist es aber immer möglich, die Module mit gewöhnlichem Leitungswasser zu reinigen. Zur Reinigung nur weiche Lappen, Schwämme oder Bürsten verwenden. Keinen übermässigen Druck ausüben, um die Glasoberfläche, durch den sich lösenden Schmutz, nicht zu verkratzen. Mit viel Wasser, aber ohne harten Strahl, den gelösten Schmutz von den Glasflächen spülen. Natürlich darauf achten, das kein Wasser ins Dach eindringen kann. Daher immer den Wasserschwall von oben nach unten über die Module laufen lassen.

Obwohl die Sonne schon scheint, startet meine Photovoltaik-Anlage morgens immer später, was kann das sein?

Wenn sich dieser Effekte langsam „eingeschlichen“ hat, erkennt der Wechselrichter einen Isolationswiderstand im Bereich der Module und der Zuleitungen der geringer ist als er es erwartet. Das wird besonders dann auftreten, wenn feuchte Umweltbedingungen (z. B. Morgentau, Nebel, nasser Schnee, Regen, usw.) bestehen. Dies deutet meistens auf Veränderungen in der Isolation der Leitungen, Stecker und Module. Dieser Effekt tritt meist bei Anlagen auf, die schon viele Jahre in Betrieb sind. Es können aber auch Beschädigungen an den Leitungen aufgetreten sein, z. B. durch Tierverbiss oder weil bei einer baulichen Maßnahme die Isolierung der Leitungen beschädigt wurde. Auch kleinste Rissen im Glas der Module oder Schäden an der Rückseitenfolie können die Ursache sein. Hier empfehlen wir eine Messung des Isolationswiderstandes um den Fehler eingrenzen zu können.

Meine Anlage auf den südlichen Dächern läuft gut, ich möchte gerne die anderen Dächer auch mit Modulen belegen, ist das sinnvoll?

Je nachdem welche technischen, finanziellen oder ideellen Erwartungen Sie an Ihre neue Anlage knüpfen, kann die Anlage auch von Süden abweichen. Wenn Sie den Sonnenstrom selbst im Haus oder Betrieb nutzen wollen, kann es sogar besser sein, die Module nach Osten und nach Westen auszurichten. So liefert die östliche PV-Anlage schon früh morgens Energie, die im Hause oder im Betrieb sofort genutzt werden kann. Module die nach Westen zeigen, liefern Strom bis in den Abend. Sind die Dächer gering geneigt, so kann sogar die Belegung von nördlichen Dächern sinnvoll sein, um die Möglichkeiten des Daches voll nutzen zu können. Am besten ist es, die möglichen Nutzungen der Dachseiten in Übereinstimmung mit dem Bedarf im Gebäude zu bringen. Ein Nutzen für die Umwelt wird auf jeden fall erreicht, weil jede kWh, die mit Sonnenlicht erzeugt wird, keine Treibhausemissionen verursacht.

Wie wirkt sich denn meine PV-Anlage auf meine CO2-Bilanz aus?

Für eine kWh Strom, die aus Quellen kommt die nicht erneuerbar sind, (Kohle, Öl, Gas, Grubengas, usw.) werden 0,537 kg CO2 in die Atmosphäre geblasen. Das ist der amtliche Wert des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Erzeugt Ihre PV-Anlage z. B. 8.000 kWh im Jahr, die sie sonst vom E-Werk geholt hätten, so haben Sie 4.296 kg CO2 vermieden. Gleichzeitig hat Ihre Anlage aber auch so viel Energie erzeugt, wie z. B. in 957 Liter Benzin stecken. Also ersetzt Ihre PV-Anlage diejenige Energie die in dieser Menge Kraftstoff steckt. Wird der Aufwand für Herstellung und Transport des Kraftstoffes noch hinzugenommen, sind es leicht über 1000 Liter Benzin, die Sie mit dieser Anlage durch sauberen und unendlichen Sonnenstrom ersetzen.

Was bedeutet kWp?

kWp ist die Angabe der maximalen Gleichstromleistung eines PV-Moduls oder einer ganzen PV-Anlage. Das “p” steht für Peak (engl. Spitze).

Was bedeutet kW und kVA?

kW steht für physikalische Leistung, also auch für elektrische Leistung. Wobei dort zumeist die sog. Wirkleistung gemeint ist, wie sie z.B. in einem Bügeleisen aus dem Netz aufgenommen wird um damit das Eisen zu erwärmen. Bei großen elektrischen Anlagen, wie z.B. Antriebsmotoren für große Maschinen, wird sehr oft die Einheit kVA angegeben. Damit wird signalisiert, dass diese Geräte mit Wechselstrom betrieben werden. Dabei kann es zu Unterschieden zwischen der Wirkleistung kW und der Scheinleistung in kVA kommen.

Was bedeutet kWh?

kWh ist Arbeit. Also das Produkt aus Leistung und Zeit. Energie wird sehr oft in kWh angegeben. Wird eine Leistung von 10kW für die Dauer von einer Stunde umgesetzt, so ist eine Arbeit (Energie) von 10kWh verrichtet worden. Das “h” bedeutet also nur die Zeiteinheit eine Stunde. Der Brennwert von einem Liter Diesel- oder Benzin beträgt ca. 10kWh. Damit könnte ein Ofen mit einer Leistung von 2kW über den Zeitraum von 5 Stunden einen Raum beheizen.

Ich habe gehört, das elektrische Geräte Elektrosmog erzeugen. Werde ich von einer PV-Anlage auf dem Dach elektrisch bestrahlt?

Elektrosmog setzt Wechselstrom voraus. Ohne Wechselstrom gibt es keinen Elektrosmog. PV-Module verwandeln Licht in Gleichstrom. Dieser Gleichstrom fließt von den Modulen in den Wechselrichter. Ähnlich wie bei einer Taschenlampe, wo der Gleichstrom der Batterien zur Lampe fließt. Erst im Wechselrichter, der meist im Keller hängt, entsteht netzkonformer Wechselstrom. In den Module auf dem Dach und in den Leitungen zum Wechselrichter im Keller, gibt es keinen Wechselstrom und damit auch keinen Elektrosmog.

Was ist ein MPP-Tracker?

MPP steht für Maximum-Power-Point.
Die Elektronik des Wechselrichters versucht immer denjenigen Punkt auf der Kennlinie von Strom und Spannung zu finden, wo das mathematische Produkt aus Stromstärke und Spannungshöhe möglichst groß wird. Das ist dann der Punkt mit der höchsten Leistung.
Der Tracker verfolgt also immer das Ziel maximale Leistung aus den Modulen zu holen. Ungefähr so, als würden Sie mit einem Fahrrad in einer Steigung fahren. Dann stellen Sie auch immer den Gang ein mit dem sie am besten den Berg bewältigen können.

Warum haben mache Wechselrichter nur einen Tracker und mache sogar drei oder noch mehr?

Je mehr Tracker ein Wechselrichter hat, desto besser können Modulstränge (Strings) mit unterschiedlicher Anzahl von Modulen an den Wechselrichter geschaltet werden. Dadurch können auch unterschiedliche Ausrichtungen der Module besser berücksichtigt werden.

Was sind Modulstränge?

Ein Modul erzeugt meist eine Gleichspannung von 30-40 Volt, wenn es beleuchtet wird. Da die meisten Wechselrichter jedoch erst mit Spannungen von rund 200 Volt oder mehr eine gute Leistung erbringen, müssen einzelne Module zu einem Strang miteinander verbunden werden, das wird Reihenschaltung genannt. Ganz ähnlich wie Batterien, von denen in manchen elektrischen Geräten mehr als nur eine in ein Gerät gesteckt werden um eine etwas höhere Betriebsspannung zu erreichen. Auch dort ist eine Reihenschaltung entstanden.

Thema Heizungsintegration

Lässt sich meine bestehende Wärmepumpe in die Photovoltaikanlage einbinden?

Voraussetzung hierfür ist ein potenzialfreier Schaltkontakt in der Wärmepumpe. Einige Hersteller bezeichnen dies auch als SG Ready. Dies finden Sie häufig in den Betriebsanleitungen oder Datenblättern der Hersteller. Ältere Wärmepumpen lassen sich auch mit entsprechenden Modulschnittstellen nachrüsten.

Wie viele Phasen kann ein Heizstab haben?

Es gibt 1-phasige Heizstäbe mit 3 kW Leistung und 3-phasige Heizstäbe mit bis zu 36 kW Leistung. Je nach Größe Ihres Pufferspeichers muss der passende Heizstab ausgewählt werden. Die Phasen können einzeln angesteuert werden, so dass ein stufenloses Aufheizen möglich ist.

Kann ich einen Heizstab für meine Photovoltaikanlage nachrüsten?

Ja, unter der Voraussetzung, dass Ihr Pufferspeicher einen Flansch zur Anbringung eines Heizstabes hat.

Ist eine Solaranlage bei Nachtstromspeicherheizung möglich und sinnvoll?

Ja, das kann eine sinvolle Kombi sein, vor allem wenn Sie die Elektroheizung beibehalten wollen. Dann wird die Nachtspeicherheizung zur „Tagspeicherheizung“, indem die Energie aus der Solaranlage am Tag in der Elektroheizung gespeichert wird. Je nach Bedarf kann dann die Wärme tagsüber oder nachts an die Raumluft abgegeben werden. Die Elektroheizung besitzt üblicherweise Schamottsteine, die durch Heizdrähte mittels Strom aus der PV-Anlage aufgeheizt werden. So können Sie mit grünem Strom umweltfreundlich Ihr Haus erwärmen.

Thema Elektromobilität

Ab wann ist eine Wallbox beim Netzbetreiber meldepflichtig?

Generell muss jede Wallbox beim Netzbetreiber gemeldet werden. Wenn die Gesamtsumme der Ladekapazität aller Ladestationen größer 11 kW ist, wird zusätzlich die Genehmigung vom Netzbetreiber für die Benutzung benötigt.

Kann ich über meine bestehende Starkstrom-Steckdose eine Elektroladestation anschließen?

Wenn die technischen Vorgaben vom Hersteller für den Betrieb der Ladestation eingehalten werden, ist der Anschluss an eine Starkstrom-Steckdose möglich. Allerdings wird dringend empfohlen, vorab die Gegebenheiten (z.B. Sicherungen im Zählerschrank, Stromkabel, etc.) durch einen Fachmann prüfen zu lassen.

Kann mein Elektroauto über meine Photovoltaikanlage mit Überschussstrom geladen werden?

Ja. Dies ist möglich. Einige Hersteller von Ladestationen bieten Schnittstellen zur Kommunikation mit Wechselrichtern an, oder haben eigene Komponenten zur Messung von Überschussstrom.

Thema Stromspeicher

Muss mein Batteriespeicher gewartet werden?

Bei einem Lithium-Ionen-Speicher wird keine ausdrückliche Wartung vom Hersteller empfohlen. Die Reinigung bei Staub und leichter Verschmutzung mit einem feuchten Tuch ist in der Regel ausreichend.
Bei anderen Speicherarten sind unbedingt die Herstellerangaben zu beachten.

Mein Batteriespeicher ist voll aufgeladen. Warum beziehe ich dennoch ab und zu Strom vom Netzbetreiber?

Wenn Ihr Haus plötzlich einen hohen Strombedarf aufweist, wie z.B. das Einschalten von Backofen oder Herd, muss kurzzeitig Strom vom Netzbetreiber bezogen werden, da die Reaktionszeit vom Wechselrichter nicht ausreicht und die Spitzenlast vom Netzbetreiber abgedeckt werden muss.

Kann ich meine bestehende Speicherkapazität nachträglich erhöhen?

Viele Hersteller bieten die Möglichkeit, die Batteriekapazität innerhalb einer bestimmten Zeit (ca. 1-3 Jahre) nachzurüsten. Dies sollte allerdings von einem zertifizierten Elektriker durchgeführt werden.